Hallo an alle
Unser Sohn (3 Jahre 3 Monate) ist seit etwa Juli tagsüber trocken. (Klar kleine Unfälle passieren ab und zu, aber sehr selten)
Nachts hat er eigentlich schon viel früher sehr lange eine trockene Windel gehabt. Er ist aber auch ein schlechter Trinker.
Im August hat unser Sohn dann den Wunsch geäußert ohne Windel zu schlafen. Da die Windel ja immer trocken war schon lang, haben wir das erlaubt. Seitdem schläft er ohne Windel.
So alle 7-14 Tage im Durchschnitt geht allerdings was ins Bett. Meistens merkt er das nicht mal und schläft im nassen Bett weiter. Dass er nachts aufs Klo muss, und das mitteilt und auch geht, ist eigentlich noch nie passiert (außer früh morgens kurz vorm aufstehen wenn er sowieso schon wach ist).
Wenn er muss geht es ins Bett.
Ist er nachts aus einem anderen Grund wach, bitten wir ihn aufs Klo zu gehen. Das ist aber nicht jede Nacht der Fall. Extra aufwecken finden wir jetzt auch nicht so gut. Er soll es ja auch von allein merken, dass er muss und nicht weil wir ihn sicherheitshalber schicken.
Ihm abends weniger zu trinken geben, finden wir gar nicht gut, da er sowieso so wenig trinkt und wir eigentlich über jeden Tropfen freiwillig getrunken froh sind.
Unser Abendablauf sieht so aus: Abendessen, großes Geschäft (da kommt natürlich auch das kleine Geschäft mit), ist er erkältet dann noch inhalieren sonst direkt bettfertig machen, vorlesen, nochmal aufs Klo, gute Nacht Lied, schlafen.
Haben Sie einen Tipp für uns wie wir weiter vorgehen können?
Sollen wir ihm wieder eine Windel geben? Oder lieber nicht? (An sich ist es für uns kein großes Drama das Bett frisch zu machen, aber dass er so lang im nassen liegt finden wir nicht so toll... Oder ist das gar kein Problem?) wir hatten ihn schon gefragt, ob ihm die Windel lieber wäre, aber das hat er verneint. Er würde lieber weiter ohne schlafen...
Gibt es noch Tipps, wie man es ihm leichter machen kann, dass er es merkt? Oder es eben nicht so oft schief geht?
Es scheint ihm auch nicht so zu gefallen wenn es daneben geht (wir schimpfen da eigentlich nicht) - er sagt immer seine Kuscheltiere wären das gewesen und nicht er. Wir korrigieren das nicht, und sagen dann den Kuscheltieren es sei kein Problem wenn das mal daneben geht.
Vielen Dank schonmal für eure Tipps und Erfahrungen.
Guten Morgen,
es gibt da noch ein ganz wunderbares Kinderbuch: Häschen braucht keine Windel mehr.
Da ist wunderbar beschrieben, wie Kinder das auch erleben.
bke-Claudia Rohde
Hallo MaJoMa,
schön, dass wir ähnliche Ideen haben 😀. 3 Wochen sind, meiner Erfahrung als Erziehungsberater nach, ein guter Zeitraum. Aber Menschen sind unterschieldich. Es ist vor allem wichtig, keinen Druck zu machen, entspannt die Hose und das Bettzeug zu wechseln und eine Weile auszuhalten. Und vielleicht hat es ja schon nach 1 Woche geklappt?
Viele Grüße,
bke-Stephan-Bäcker
Hallo MaJoMa,
willkommen im Elternforum der bke-Onlineberatung. Mein Nickname ist bke-Stephan-Bäcker und ich gehöre zum Moderationsteam.
Das mit den Windeln ist wirklich oft anstrengend. Und in vielen Fällen gibt es keine Wahrheiten aber: Ausprobieren. Da sind Sie schon dabei und das ist gut. Ihr Sohn schafft es schon länger, tagsüber ohne Windeln zu sein, kann die Ausscheidungen kontrollieren, auch das ist prima. Aber nachts ist es noch schwierig. Manchmal sogar schon abends, sobald ein Schlafanzug an ist. Super gut ist, dass Sie keinen Stress machen, nicht schimpfen, ruhig bleiben und Ihren Sohn unterstützen. Damit ist das Allerwichtigste schon getan.
Jetzt wage ich eine Hypothese, die aber keine Wahrheit ist. Das bedeutet, es könnte auch ganz anders sein. Wenn Ihr Kind einen Schlafanzug oder eine Windel an hat sagt sich das Gehirn: Alles save, ich muss mich nicht mehr um die Toilette kümmern. Und zwar macht das Gehirn das automatisch. Man könnte sagen, es ist gerade so programmiert (das stimmt wissenschaftlich so nicht genau, macht es aber als Denkmodell anschaulicher). Jetzt geht es darum, das Gehirn zu. überzeugen: Nö, Schlafanzug bedeutet: Ich muss trotzdem aufs Klo! Und das könnte trainiert werden. Würden Sie sich zutrauen, mal 3 Wochen am Stück nachts die Windel wegzulassen? Das ist evtl. anstrengend, könnte sich aber lohnen. Das Gehirn braucht evtl. eine Weile, bis es verstanden hat: O.k., diese Sicherung ist nicht mehr da. Jetzt ist es eben anders.
Ich bin gespannt, was Sie schreiben, viele Grüße
bke-Stephan-Bäcker
hallo,
vielen Dank für die schnelle Antwort!
Tatsächlich hatte ich schon den selben Gedanken, denn unser Sohn war selbst auch immer sehr verwundert über die nasse Hose. Er wünscht sich eigentlich auch keine Windel mehr, fand es aber selbst unangenehm wenn er eingenässt hat.
Die Windel einfach weg lassen ist eine Option, ich hatte bisher nur immer Sorge dass ihm das Druck macht… wir fahren jetzt für ein paar Wochen in den Urlaub, da finde ich es schwierig, aber wenn wir wieder zuhause sind versuchen wir es 👍🏻
Sind 3 Wochen ein guter Zeitraum? Oder sollten wir, falls es gar nicht klappt, früher abbrechen?
viele Grüße
Hallo MaJoMa,
willkommen im Elternforum der bke-Onlineberatung. Mein Nickname ist bke-Stephan-Bäcker und ich gehöre zum Moderationsteam.
Das mit den Windeln ist wirklich oft anstrengend. Und in vielen Fällen gibt es keine Wahrheiten aber: Ausprobieren. Da sind Sie schon dabei und das ist gut. Ihr Sohn schafft es schon länger, tagsüber ohne Windeln zu sein, kann die Ausscheidungen kontrollieren, auch das ist prima. Aber nachts ist es noch schwierig. Manchmal sogar schon abends, sobald ein Schlafanzug an ist. Super gut ist, dass Sie keinen Stress machen, nicht schimpfen, ruhig bleiben und Ihren Sohn unterstützen. Damit ist das Allerwichtigste schon getan.
Jetzt wage ich eine Hypothese, die aber keine Wahrheit ist. Das bedeutet, es könnte auch ganz anders sein. Wenn Ihr Kind einen Schlafanzug oder eine Windel an hat sagt sich das Gehirn: Alles save, ich muss mich nicht mehr um die Toilette kümmern. Und zwar macht das Gehirn das automatisch. Man könnte sagen, es ist gerade so programmiert (das stimmt wissenschaftlich so nicht genau, macht es aber als Denkmodell anschaulicher). Jetzt geht es darum, das Gehirn zu. überzeugen: Nö, Schlafanzug bedeutet: Ich muss trotzdem aufs Klo! Und das könnte trainiert werden. Würden Sie sich zutrauen, mal 3 Wochen am Stück nachts die Windel wegzulassen? Das ist evtl. anstrengend, könnte sich aber lohnen. Das Gehirn braucht evtl. eine Weile, bis es verstanden hat: O.k., diese Sicherung ist nicht mehr da. Jetzt ist es eben anders.
Ich bin gespannt, was Sie schreiben, viele Grüße
bke-Stephan-Bäcker
Hallo zusammen,
dieses Thema beschäftigt uns auch mit unserem Ältesten.
Er wird in wenigen Wochen 5 und trägt nachts noch eine Windel, die morgens auch immer voll ist.
Tagsüber ist er seit letztem Sommer trocken. Wir haben nie Töpfchentraining oder Druck gemacht, ihm einfach seine Zeit gelassen. Immer mal wieder nachgefragt aber sein Nein akzeptiert. Bis er eines Tages gesagt hat „ich will jetzt keine Windel mehr“ und seit diesem Tag war er tagsüber trocken. Es ging auch nur sehr wenige Male was daneben.
Nachts wäre es aktuell noch undenkbar ohne Windel zu sein. Er trinkt abends noch recht viel und merkt es nachts nicht wenn er zur Toilette muss. Zumindest sagt er das. Für mich war das immer in Ordnung, denn es stört niemanden, weder ihn noch uns als Eltern. Was mich jetzt allerdings stutzig machte war folgendes: kürzlich hat er den Wunsch geäußert ohne Windel zu schlafen. Wir wollten ihm den Wunsch gerne erfüllen, auch wenn wir damit gerechnet hatten, dass das schiefgehen wird. Da wir aber sowieso in allen Betten wasserdichte Unterlagen haben, haben wir ihm gesagt, dass er das sehr gerne machen kann, er sei ja schon groß und könne auch nachts zur Toilette. Da er Angst im Dunkeln hat, haben wir ihm außerdem angeboten, dass er uns einfach ruften kann, wenn er nicht alleine auf die Toilette möchte. Wir begleiten ihn dann.
also haben wir ihm eine Unterhose unter seinen Schlafanzug angezogen und er hat ein paar Minuten später schon eingenässt. Kein Problem, also umgezogen und ab ins Bett. Auch nachts hat er eingenässt und einfach weiter geschlafen. Wir haben uns erst nichts dabei gedacht aber auch die beiden folgenden Abende hat er bereits im Wachzustand eingenässt sobald er seinen Schlafanzug an hatte. Also haben wir mit ihm besprochen dass es vielleicht doch noch besser wäre eine Windel zu tragen, weil er aber ja kein Baby mehr ist darf er große-Jungs-Windeln, also pants tragen. Das fand er toll.
nun war das Thema eine Zeit lang nicht mehr präsent.
Vor ein paar Tagen haben wir unsere Kinder schon vor dem Abendessen die Schlafanzüge angezogen, dem großen aber noch nicht seine Nachtwindel, da klar war, er wird noch mindestens eine Stunde wach sein. Prompt hat er wieder eingenässt.
Woran liegt das, dass er immer einnässt sobald er den Schlafanzug an hat? Und sollten wir uns Gedanken machen weil er mit fast 5 Jahren nachts noch nicht ansatzweise trocken ist? Sollten wir medizinische Ursachen abklären lassen?
Er geht immer vor dem schlafengehen nochmal auf die Toilette. Dennoch ist die Windel morgens voll, manchmal läuft er sogar aus.
Liebe Grüße
Vielen Dank nochmal für die Tipps! Windeln haben wir keine gekauft. Er darf sich weiter als großer fühlen und stolz sein wie gut er das macht. Für jede Nacht die toll klappt wird er von uns ein kleines Lob bekommen :-) das baut sicher auf
Hallo,
bin ganz bei Ihnen, "Hoppala" ist sehr schön ist auch wirklich verhältnismäßig, finde ich👍. Hat ein gutes Händchen dafür, intuitiv gute Begriffe zu finden, Ihr Bub😀! Und ja, mir lag es schon auf den Lippen zu schreiben, alle 1-2 Wochen mal eine nasse Windel in der Nacht scheint mir auch ein gutes Maß zu sein, um den Übergang gut zu schaffen bzw. gelassen zu begleiten. Wenn er jetzt keine Windel will, dann weglassen und auch keine kaufen. Da kann ja auch nichts "anbrennen". Mir scheint es so, als habe Ihr kleiner Junge gerade eine "sensible Phase" für das Thema und die sollten Sie auch mitnehmen. Also gut sein lassen mit der Windel und das "kleine Hoppala" ab und an auch als solches mit ihm annehmen. Zudem kann es auch noch eine Weile dauern, bis die Nächte dauerhaft trocken sind. Es gibt viele Faktoren, die da ein Rolle spielen können und auf die wir auch wenig Einfluss haben. Also jetzt dranbleiben und immer schön gelassen bleiben, wenn's mal ein "Hoppala" gibt😉.
In diesem Sinne viele Grüße und ein schönes Wochenende für Sie und Ihre Familie,
bke-Lorenz Bauer
Hallo bke-Lorenz Bauer
Danke für die Rückmeldung. Wir haben gestern mit ihm geredet. Die Schlupfwindeln die wir hatten hat er abgelehnt dann doch als es zum Anziehen ging. Dabei hat er aber selbst gesagt, ein kleines Hoppala sei doch nicht so schlimm. Hoppala finde ich ein schönes Wort:-) das werden wir übernehmen. (Wo er das her hat wissen wir nicht)
Wir gehen jetzt gleich einkaufen. Macht es überhaupt Sinn ihn da nochmal Schlupfwindeln aussuchen zu lassen? Er wollte gestern Abend dann wirklich nicht die Anziehen die wir haben. Noch dazu werden wir kaum welche bekommen, die aussehen als seien sie für größere, weil er so schmal ist und diese Nachtwindeln für große fangen erst bei 17kg an - das wird lang dauern bis die passen - und auslaufende Windeln bringen ja auch nix. Alle anderen sehen einfach nach Baby aus und das lehnt er ab.
Und ihn zwingen eine an zu ziehen will ich auch nicht. Wenn wir jetzt neue kaufen machen wir das Thema ja nur wieder auf.
Oder sollen wir es lieber so akzeptieren und alle ein bis zwei Wochen gezwungenermaßen die Bettwäsche waschen? (Und das als sowieso ganz guten Rhythmus fürs waschen akzeptieren)
Ich will ihm keinen Druck machen. Deswegen das Angebot mit der Schlupfwindel. Aber ich will ihn auch nicht frustrieren. Und ich glaube das wäre er mit einer Windel....
Vielleicht habe ich Glück und Sie lesen unsere Antwort noch schnell bevor wir losfahren zum Einkaufen.
Danke und Grüße.
Liebe Familie Little,
das hört sich alles sehr gut an, kann mich da meine Kolegin und Vorschreiberin nur anschließen😊! Ein Gedanke kam mir beim Lesen Ihrer Zeilen in den Sinn, möchte ihn kurz mit Ihnen teilen. Sie schrieben, Sie hätten heute früh nach einem "Unfall" nochmal mit ihm geredet. Klar, wir wissen, was damit gemeint ist. Unfälle haben in unserem Sprachgebrauch meist einen mehr oder weniger unguten Beigeschmack, können durchaus auch dramatisch sein. Vielleicht gibt es ja noch andere Begriffe, die für eine nasse Windel oder das nasse Laken in der Nacht passend wären. So viele fallen mir jetzt auch nicht ein, um ganz ehrlich zu sein, vielleciht "Missgeschick" oder einfach: "Oha, heut hat's nicht geklappt, morgen auf ein Neues".
Oder ganz anders einfach eher die trockenen Tage positiv hervorheben? Machen Sie bestimmt schon, alles nur kleine Anregungen😇.
Ihnen ein schönes Wochenende + viele Grüße,
bke-Lorenz Bauer
Hallo bke-Nana-Berg
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Wir hängen heute früh nach einem Unfall noch mal mit ihm geredet. Diesmal fand er Windel OK. Aber er will auch mit Windel weiter üben. Das finden wir natürlich gut!
Außerdem haben wir ihm angeboten die Windeln beim Einkaufen aus zu suchen. Das will er gern "Aber keine für Babys". Das werden wir morgen mit ihm machen.
Da er weiter üben will, haben wir gesagt, wenn die Windel länger leer bleibt, kann er es wieder ohne versuchen.
Vielen Dank für Ihren Rat.
Grüße
FamilyLittle
PS: eine wasserdichte Bettunterlage haben wir bereits. Es hilft uns schonmal aber die Decke ist halt trotzdem nass
Liebe FamilyLittle,
beginnen möchte ich mit einer kleinen Rückmeldung an Sie als Eltern. Es freut mich sehr zu lesen, wie viele Gedanken Sie sich um das Wohlergehen Ihres Kindes machen. Sie gehen sehr empathisch auf die Bedürfnisse Ihres Kindes ein und zeigen viel Verständnis.
Es ist völlig normal, dass zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr die Kinder nachts noch eine Windel benötigen. Tagsüber sind sie trocken und nachts gehts ab und zu in die Windel. Also keine Sorge, Ihr Kind ist altersgemäß entwickelt.
Sie könnten ihm durchaus nachts noch eine Windel anlegen, um den Druck zu senken, den Ihr Sohn möglicherweise selbst empfindet. Auch wenn Ihr Sohn sagt, er möchte keine Windel mehr. Es ist jedoch auch möglich, eine wasserdichte Unterlage ins Bett zu legen, um nicht gleich das ganze Bett abziehen zu müssen. Das Liegen im nassen Bett empfindet Ihr Kind wahrscheinlich gar nicht so unangenehm, vielleicht nur erst gegen morgen, wenn er nicht mehr so tief schläft.
Tipps, wie Sie es besser machen könnten oder es Ihrem Kind leichter, kann ich Ihnen gar nicht geben. Sie machen es sehr gut!
Herzliche Grüße
bke-Nana-Berg